Umbau und Sanierung Theater Osnabrück

Der neue Eingang zum Foyerbau ist eigenständig neben dem Haupteingang des Theaters zum Domplatz orientiert.

Die ehemalige Struktur des Foyergebäudes mit gestaffelten Terrassen und Vordächern wurde zu einem polygonalen Baukörper zusammengefasst. Dieser nimmt präzise die Bezüge der umgebenden Bebauung auf und ist zugleich energetisch sinnvoll komprimiert.

Die Materialität der neuen Ziegelfassade greift mit regionalen Klinkern und handwerklicher Verarbeitung den Farb- und Materialkanon des Platzes auf, ohne ihr Baujahr 2011 im Bezug zu den Sandsteinfassaden des Theaters und der Kuriengebäude des Domes zu verleugnen.

Bündig in die Fassade integrierte Eckfenster verbinden Innenräume und Stadtraum, in dem das Theater ein wichtiger Akteur ist. Sie gehen seitlich in tief zurückliegende Öffnungsflügel über, die gleichsam Kiemen zur Lüftung dienen und die Proportionen der Fenster des Jungendstilbaus wiederaufnehmen.

Die weißen Aluminiumfenster, die im mittleren Bereich großflächig außen bündig eingebaut sind, wechseln in den Seitenbereichen als weitere Reminiszenz an den Altbau, in hohe schmale Öffnungsfenster, die innen bündig in der Wand liegen. Die tiefe Position in der Wand, in die Flügel wettergeschützt nach außen aufschlagen, wird durch milchig weiße Glaslamellen zwischen den Flügeln betont.

Weiße Metallfensterbänke, -attiken und die Fugenausbildung zum Altbau bilden die präzisen Abschlüsse der neuen Gebäudehülle.

Die Fassadensanierung wurde als zweischaliges Mauerwerk mit beigefarbenen Wasserstrich-Ziegel im Dünnformat, im wilden Verband, Nass in Nass vermauert, umgesetzt. Mauerziegel und Fugen bilden eine homogene, handwerkliche Wandoberfläche.

Die konstruktiv notwendige Aufteilung der Mauerwerksflächen wird mit vertikalen Lisenen hergestellt, die in Kombination mit der Gliederung der Fensterflächen eine Überlagerung der Fassaden mit feinen Linien als Hommage an die Jugendstilfassaden des Altbaus bilden.

Mit der ergänzenden Dachsanierung wurde die Gebäudehülle komplett energetisch optimiert. Ihre robuste Materialität sichert Dauerhaftigkeit und Alterungsfähigkeit an einem historischen Ort.

Bauherr
Städtische Bühnen Osnabrück

Standort
Osnabrück

Leistung
2-8

Jahr
2011

Merkmale
Wettbewerb 1. Preis

Fotograf
Ziegelei Hebrok Natrup-Hagen KP