Umbau Betriebshof Bochum

Konzept

Der neue Betriebshof am Hauptfriedhof in Bochum dient gärtnerischen Tätigkeiten auf den Friedhöfen und in deren Umfeld. Der Komplex gliedert sich in die Bestandsbauten im südlichen Teil des Hoftraktes des Krematoriums an der Feldmark und einen östlich anschließenden Neubautrakt, der einen weiteren dreieckigen Hof bildet.

Der Entwurf sieht vor, in den kleinteiligen denkmalgeschützten Bestandsbauten des westlichen Bestands die administrativen, organisatorischen Bereiche und die Sozialräume für die ca. 120 Mitarbeiter des Pflegebereiches zusammenzufassen. Die Neubauten können damit auf die gewerblichen Funktionen optimiert werden. An ihrer östlichen Spitze ist das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Altenbochum angeordnet.

Die Struktur aus Mitarbeiterhof im Bestand, Betriebshof als Neubau, Feuerwehr im Neubaukopf gewährleistet, die Baustrukturen auf die Nutzungen abzustimmen und die Funktionsabläufe zu optimieren. Die Nutzung der bestehenden Gebäude des Friedhofskomplexes sichert deren Erhalt, die gewerblichen Nutzungen können im Neubau besser und rationeller realisiert werden. Der Bereich der Feuerwehr ist funktional unabhängig, ohne aber auf die Synergien mit dem Betriebshof zu verzichten.

Umbau Betriebshof

Ziel der Umbaumaßnahme war es, mit minimalen Eingriffen den Bestand in seiner äußeren Gestalt zu erhalten und gleichzeitig durch punktuelle Eingriffe in die Raumstruktur und modifizierte Fensteröffnungen qualitätvolle Räume entsprechend der Nutzung zu realisieren. Dabei wurden die Materialien und Farbigkeit in Anlehnung an den Bestand gewählt. Die alten Fenster wurden durch neue Holzfenster ausgetauscht. Die vorhandenen Garagentore aus Holz im Westflügel bleiben als aufgearbeitete Sonnenschutzelemente für die Büros erhalten.

In Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurden die energetischen Belange so hergestellt, dass Heizung und Lüftung und sonstige technische Ausstattung den aktuellen Anforderungen der Nutzungen gerecht werden. Zusätzliche Dämmung im Dach und gegen den Boden konnten mit dem Ausbau realisiert werden.

Im Bestandsbau Ost wurden die Nutzungen Umkleiden, Sozialräume und Mehrzweck- /Pausenraum untergebracht. Um das erforderliche Raumprogramm in den Bestand zu integrieren, waren zum Teil große Eingriffe in die Bausubstanz erforderlich. Die unter Denkmalschutz stehenden WC-Bereiche wurden in die Nutzung ohne Veränderungen der historischen Bausubstanz integriert. Ebenso konnten die ursprünglichen Eingänge erhalten bleiben. Es wurden zur barrierefreien Nutzung entsprechende Rampen ergänzt.

Im Westflügel sind alle erforderlichen Büroräume mit den notwendigen Nebenflächen – Teeküche, Kopie oder Kompaktusanlage – zusammengefasst. Die hier vorhandenen Hausanschlussräume und Technikflächen blieben erhalten und wurden ertüchtigt.

Im Nordflügel findet nun die Anlieferung von Verstorbenen des Friedhofes und des Krematoriums am Tage sowie in der Nacht statt. Durch die neue Zusammenfassung der Funktionen Tag- und Nachtanlieferung in einen gemeinsamen Bereich kann eine Straffung der Abläufe erreicht werden.

Die Zusammenfassung der einzelnen Nutzungen gewährleistet kurze Wege für die Mitarbeiter und ermöglicht dennoch die Mitnutzung des Mehrzweckbereiches durch die Feuerwehr durch einen separaten historischen Eingang.

Die quadratische Hoffläche, umgeben von den denkmalgeschützten Bestandsgebäuden – Aufbahrungsräume im Norden, Umkleide und Sozialtrakt im Osten, Verwaltung im Süden und Krematorium im Westen – wird um die notwendigen Parkplatzflächen ergänzt und definiert die einzelnen Nutzungsbereiche. Die bestehende Grünfläche in der Platzmitte mit dem alten Baumbestand bleibt erhalten.

Bauherr
Stadt Bochum

Standort
Bochum

Leistung
1-8

Jahr
2020

Fotograf
Florian Monheim

Kenndaten
BGF 985 qm
denkmalgeschützter Bestand