Neubau Lehr- und Lernzentrum Universitätsklinikum Essen

Das neu errichtete Lehr- und Lernzentrum des Uniklinikums Essens bildet den südlichen Abschluss des Klinikumareals an der Ecke Virchowstraße Külshammerweg. Es fügt sich durch seine Kubatur und Materialwahl in den räumlichen Kontext ein und tritt als Mittler zwischen großmaßstäblichen Klinikumsgebäuden und angrenzender Wohnbebauung auf.

Das Gebäude gliedert sich in allen Geschossen in zwei Bereiche mit einem verbindenden Foyer am gebäudehoch eingeschnittenen, überdachten Haupteingang.

Der zentral gelegene Haupttreppenraum mit seiner geschossweisen Erweiterung in eine gegliederte Foyerfläche dient der inneren Verteilung und Orientierung und verbindet den als Zweibund ausgebildeten östlichen Gebäudeabschnitt mit dem Gebäudekopf im Westen.

Im Gebäudekopf befinden sich die Sonderräume, der zweigeschossige Hörsaal mit 260 Sitzplätzen in den beiden Obergeschossen, neben einer kleineren Verwaltungseinheit, einem Bereich mit Lerncafé und CIP-Pool im Erdgeschoss und der Simulations-Arena mit ihren Nebenräumen im Untergeschoss. Diese Bereiche werden als Versammlungsstätte eingestuft.

Um die östliche Foyererweiterung sind in den drei oberirdischen Geschossen gleichermaßen die Seminar- und Kleingruppenräume und die Skills-Labs angeordnet. Die verschiedenen Raumtypen ermöglichen eine flexible Nutzung je nach Gruppengröße und Lehrinhalten. Jeder Raumtyp hat einen anderen Außen- und Innenbezug und erhält eine auf die spezifische Nutzung abgestimmte Ausstattung. Im Untergeschoss befinden sich die Technik- und Lagerräume.

Die innere Struktur spiegelt sich im äußeren Erscheinungsbild wieder. Die horizontalen Fensterbänder bilden im Osten den Seminarflügel in der Fassade ab. Im Westen lassen die vertikalen Fensterschlitze das dahinterliegende Auditorium vermuten.

Eine Lüftungsanlage als kombiniertes Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung und einer adiabaten Kühlung be- und entlüftet das Gebäude. Die Lüftung erfolgt im Hörsaal, den Lehrräumen und den zugehörigen Aufenthaltsräumen bedarfsabhängig mit Luftqualitätssensoren und Fensterkontakten. Die Frischluft wird so den tatsächlichen Erfordernissen angepasst und als Quellluft impulsarm im Sockelbereich der Schränke ausgeblasen.

Die Wärmeversorgung für das Gebäude erfolgt durch das Nahwärmenetz des Universitätsklinikum Essen. Der Hörsaal ist mit Deckenstrahlplatten ausgestattet, alle anderen Räume erhalten statische Heizkörper unter den Fenstern, um schnell auf die Erfordernisse reagieren zu können. Die Flure werden über eine Fußbodenheizung konstant temperiert. Über Wärmerückgewinnung wird im Winter 75 % der Gebäudewärme wieder zurückgewonnen.

Bauherr
Universitätsklinikum Essen

Standort
Essen

Leistung
1-8

Jahr
2014

Merkmale
BDA Auszeichnung guter Bauten 2014
BDA Auszeichnung guter Bauten 2014 Publikumspreis

Fotograf
Ziegelei Hebrok Natrup-Hagen KP

Kenndaten
BGF 4.500 qm